Panzergraben

Ende 1944, also schon nach der Invasion der Alliierten in der Normandie, beschloß die Wehrmacht einen sog. “Friesenwall” zu errichten, um strategisch bedeutsame Städte gegen vorrückende Panzerverbände zu sichern.

In Aurich sollte nach dem Willen der Heeresführung ein Panzergraben im Gebiet zwischen Ehe und Ems-Jade-Kanal gebaut werden. Eingesetzt dafür wurden insgesamt mehr als 2000 Häftlinge des KZ Engerhafe, einer Außenstelle des bei Hamburg gelegenen KZ Neuengamme. Zwischen dem 21. Oktober und dem 22. Dezember 1944 wurden hier bei der Arbeit am Panzergraben mindestens 188 Menschen umgebracht, zumeist Häftlinge aus den Niedrlanden und Polen.

Im Sandhorster Wald sind auch heute noch die Überreste dieses Panzergrabens zu besichtigen. Im Laufe der Jahre sind die Grabenränder z.T. eingestürzt, Laub und abgefallene Äste haben die einst tiefen Gräben gefüllt. Und geschichtslose Zeitgenossen entsorgten ihre Gartenabfälle und anderen Müll. Grund genug darüber nachzudenken, neben der Gedenkstätte mit dem Mahnmal auch dieses bedeutsame Bodendenkmal zu erhalten und wieder sichtbar zu machen.

Die Auricher Grünen untertützen uns bei diesem Anliegen und haben ihrerseits einen Antrag im Stadtrat eingebracht, die Überreste des Panzergrabens unter Schutz zu stellen und einen Gedenkpfad anzulegen. Der Antrag im Wortlaut:

Antrag Bodendenkmal

Gunnar Ott, ein glühender Verfechter einer Unterschutzstellung des Sandhorster Waldes wegen seiner herausragenden geschichtlichen und ökologischen Bedeutung, hat die wesentlichen Argumente bereits 2016 in einem Statement zusammengefasst:

Gedenkpfad

Leider ist bislang noch kein Fortschritt erzielt worden. Im Gegenteil – es gab und gibt auch heftigen Widerstand gegen ein Bodendenkmal Panzergraben und eine Unterschutzstellung des Sandhorster Waldes. Nicht zuletzt der mit einer großflächigen Waldzerstörung errichtete EDEKA-Supermarkt zeigt, dass offenbar andere Interessen wichtiger sind und dem Gedenken bestenfalls eine kleine, im Wald versteckte Nische gewidmet wird.

Beschilderung entlang des Panzergrabens